Mittwoch, 8. Dezember 2010

 Manfred war zwei Tage mit einem Film Team in Ouarzazate (Neid, Neid). Heute rief er an, ob ich nun nach Marrakech fahre und eine Nacht mit ihnen verbringe. Ausgehen, netter Riad... Ich meinte, ich haette zu viele kleine Dinge zu tun... Kinder, Einkauefe, Sport am Nachmittag mit Jacob...
Schon zum Joggen fahren stand ich im Stau, aber das koennte man noch Freizeitstau nennen, den man vermeiden kann, indem man umdreht (sofern man irgendwo umdrehen koennte...).
Dannach fuhr ich schnell zu Kodak, um aus ueber 6000 Bilder auszusuchen, welche ich drucken lasse - einige einmal, einige zweimal, einige dreimal usw. Dafuer brauchte ich ueber eine Stunde und flitzte dann zu Elias zur Deutsch Stunde. Direkt von dort zu einer Ueberraschungsgeburtstagsparty, bei der ich staendig auf die Uhr schaute, weil ich noch Alina fuer Deutsch hatte. Weil das Geburtstagskind so spaet kam, kam ich auch zu Alina zu spaet, aber die arbeitete fleissig alleine.
Danach fuhren wir alle zu Kodak die Bilder abholen. Leider waren alle Bilder nur einmal entwickelt. Ich ging noch mal hin und meinte, da fehlt eine Tuete mit Fotos, die ich mehrmals wollte. Der nette junge Mann meinte, diese Maschine erkenne keine Doppelauftraege (obwohl sie bei jedem Bild danach fragte und ich fleissig eingegeben hatte)... ich musste also auf einer anderen Maschine alle Bilder noch mal durchgehen und neu bestellen. Der nette junge Mann meinte, das wuerde nun 15 Minuten dauern...
45 Minuten spaeter, warten wir immer noch...
Dann fetze ich schnell heim die zwei Grossen auslassen und dueste mit Jacob gleich wieder weg, der sich im Auto umzog. Wir stehen im Stau.
Und stehen im Stau.
Vor dem Club, so nahe, stehen wir immer noch im Stau.
Wir sind 10 Minuten zu spaet, wir rennen total verschwitzt (hatte heute wieder 25 Grad) zum Stall, nur um von der Reitlehrerin zu hoeren, dass Jacob nicht mehr mitreiten darf, weil er zu spaet ist.
Ich fass es nicht. Ich weiss, sie hat recht, aber ich fasse es einfach nicht.
Ich fahre im Abendverkehr wieder nach Hause, probiere mal wieder eine Umfahrung um den Verkehr und lande auf der Autobahn nach El Jadida.
Ich erreiche den Punkt, wo ich nicht mal mehr merke, dass mir Traenen die Wangen runter laufen.
Denke an Manni, gemuetlich beim Abendessen in Marrakech, waehrend ich auf die Bremslichter der Vordermaenner starre.
PS: an einem anderen Tag wuerde man das alles nicht so schlimm sehen, aber dann gibt es Tage, da ist es einem einfach zu viel, dass jeder kleine Handgriff zur tagesfuellenden Taetigkeit wird!!!!!!


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Manfred asked me to join him in Marrakech today. He is there with a film crew from Austria. They will go out at night and stay in a lovely Riad. I told him, I can not, because of 1000 errands to run and kids. I should have gone!!!
Out of 6000 pictures I coose lost of them to print, double print and triple print (for x-mas calenders) - took me an hour at kotak this morning. Went to school, went to a birthday lunch, missed class with Alina went back to kodak to pick my pic's up. They only printed them once each... sorry, the machine does not recognise double commands (allthough, asking for it...). I have to coose again... on another machine... after that, it will take them 15 minutes to print. the 15 minutes were 45... i rushed home, changed jacob into a riding jacob, rushed in major traffic to the club, was stuck just infront, came 10 minutes too late, so jacob was not allowed to join anymore...  tears just run out of me, as i was driving home in rush hour traffic again. If you try to find sense in all that - you wont!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Montag, 6. Dezember 2010

Letzter Tag unserer Reise - Last day of our trip

Sonntag, 21. November 2010

Die Wolken verziehen sich waehrend des Fruehstuecks. Ich klettere muede die Stiegen zu den anderen herunter, die schon an der langen 'Tafel' neben dem Pool sitzen und frierend auf Kaffee und 'the au menthe' warten.
Ich packe schon unsere Koffer und will von den Kindern wissen, ob sie noch mal eine kleine Wanderung machen wollen, oder wieder nach Demnat zur 'Hoehle' fahren. Alinas Schuhe sind vom Regen nass, also will sie nicht mehr gehen. Die anderen wandern schon weg - heute dem Fluss entlang, ganz so, wie ICH es eigentlich gerne gehabt haette. Gruen und saftig. Nicht steinig.
Die Sonne kommt raus, wir bepacken wieder einmal das Auto. Vor uns steht ein Allrad, der uns die Ausfahrt versperrt. Wie wild renne ich herum und hoffe, dass der Kerl nicht bei der Gruppe ist und ich nun bis Mittag warten muss, bis sie alle zurueck kommen. Wir rufen den Fuehrer an, der meint, dass derjenige nicht bei seiner Wanderung mit ist. Ich suche das ganze Gelaende ab. Wieder einmal ist Zeit Tageslicht und eine fruehe Ankunft in Casa wichtig.
Ich finde Hassan in der Dusche, mit weiten, weissen Unterhosen und tropfendem Gesicht. Ich gebe ihm genau 3,5 Minuten um sein Auto wegzufahren.
Dann geht es ab nach Demnate. Mir tut das Herz weh, von Casa wegzufahren... am letzten Tag in die 'falsche' Richtung zu duesen... Alina und Jacob wird schlecht im Auto, weil ich die Strecke von 61 km so schnell wie moeglich hinter mich bringen will.
Warum haben wir mit den anderen nicht gemuetlich die Wanderung gemacht und um 11 gegessen und dann gemuetlich ab nach Casa??? Nein, wir fahren zwei Stunden in die falsche Richtung und die Wolken ziehen schwarz ueber uns und druecken auf meine Stimmung.
Jacob uebergibt sich aus dem Fenster raus. Alina liegt sinnungslos hinten im Auto... ich koennte weinen. Was tue ich uns an??
noch ohne Bruecke, muessen wir duch den Fluss

Knapp vor Demnate hebt sich wieder unsere Stimmung, den beiden geht es wieder gut, also fahre ich weiter, die 7 oder 11 Kilometer nach Inwarriden. Die Strasse ist keine Strasse, sondern sich nur aneinanderreihende Loecher. Vom Regen ueberschwemmt und stellenweise 50 cm Dreck, wo ich schnell durchfahre und hoffe, dass ich nicht stecken bleibe. Die Gegend ist gottlos!!! Wieder denke ich mir: Was tu ich da?? Es geht weiter und weiter ins Nichts. Ich frage alle, die ich treffe, ob da auch wirklich  meine erhofften Dinosaurierabdruecke sind. Ich werde weiter und weiter aufs Plateau verwiesen.
Endlich sind wir da. Und viele lokale Kinder an. Mein Herz klopft, ich denke nur ans Auto, ob wir da auch wieder heil raus kommen. Die Kinder zupfen an uns, quatschen uns an 'Madame, Madame, Madame!!! Donne moi un Dirham!!' - 'Madame, Madame, Madame!! Moi, je suis le patron ici!!!!'
Inwarriden, die Dinosaurier Spuren

dinosaur steps going up

nice print

Alina ist es schon lange zu viel und ich schreie dann auch ploetzlich (was ich bei Kindern sonst nie tue) 'Hauts ab und lasst uns in Ruhe. Allah alleine ist hier der Boss und niemand anderer!!' Ich schiesse ein paar Fotos und steige auf die Finger einiger Kinder, die ihre Pfoten in  die Dinopfoten legen. Sie sind ja sooooooo laestig.
Wieder beim Auto, checke ich, ob meine Reifen noch alle voll sind, oder ob einer die Lage sabotiert hat. Alles ok. Ich mach bloderweise das Fenster auf und gebe eine Packung Kekse her, nur um 100 Armpaare im Auto zu haben. Ich haette es wissen muessen. Ich bin sauer und gebe Vollgas.
Als wir Imi n'Ifri angekommen sind, bin ich heilfroh. Wir machen noch mal die Runde im Loch, allerdings wieder mit schlechtem Licht, da die Wolken tief haengen. Schade.
Dann geht es ab nach Casa. Ausnahmsweise freue ich mich auch mal auf Casa. Unbeschadet ankommen ist nun noch mein Ziel. Auf der Strecke kommen wir zu einem schlimmen Unfall mit einem Bus, der einen PKW unter sich begraben hat... Alina sieht noch den blutigen Fahrer...
Alle Welt faehrt nach den Feiertagen wieder heim. Ich bin um drei vor Casa, stehe dann aber noch 45 Minuten vor der Zahlstation der Autobahn und das fuer nur genau 800 Meter. Waeren wir um fuenf angekommen, stuenden wir bis halb nach Marrakech.
Home sweet home.

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Last day of our trip

We get up in the morning and the sun fights the clouds. Our friend sit on the long table next to the pool, freezing, waiting for the tee and the coofee to come. They go for a walk in the juicy green, but Alinas shoes are wet from the rain, so we don't join (allthough, I really want, as i am not sooo keen on stones, like the previouse days...). I pack everything and want to move the car, but another one is in front of me. I surge for the person, but can not find it. I am fighting for hours again to come to Casa. We call the guide, but the owner of the car is not amongst them. Finally, I find Hassan in the shower with baggy white underwear and wet face. I give him 3.5 minutes to move the car.
Off we go, 61 km in the mountains, away from Casa on our last day. I feel funny, not going dowards it and as soon as Jacob as well as Alina get car sick, I feel extremely guilty. I could nearly cry!! It takes us nearly 2 hour to Demnate and Imi n'Ifri and Jacob tosses cookies out of the car and Alina is half unconscious in the back. The sky turns black with clouds, but the kids get better, so I decide to move on to 11 km away Inwarriden, where there are dinosaur prints from over 70 million years ago. The street is more holes, next to holes than anything else. Again, I feel awful, for putting my kids into the danger of being stuck in the middle of nowhere, as we are in nowhere!!!! It seems enternity before we finally reach the prints. The are covered by local., very awful kids touching and pulling and yelling. 'Madame, Madame, Madame. Un Dirham', 'Madame, Madame, Madame, Madame. Je suis le patron e le guardian de cette place.'
Dinosaur foot prints in over 70 million years old soil



I get mad and yell at them to leave me alone and that only Allah himself is the patron of such a place!! We get sick of them, take pictures and leave them. They stick their million hands in my car and try to crap what ever they can.

Never have I been sooo happy to reach good old filthy ugly Casa. It took us only 3 hours to the pay station of the high way, but 45 minutes for 800 m to pay... if we would have got there any later, we would still be standing there, listening to the same CD about Marco Polo, Amerigo Vespucci and Christoper Columbus...

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Flut im Haus - the house flooded

Ich und Manfred waren schon wach und sprachen schon 10 Minuten ueber dies und das, als ich gerade aufstehen wollte und Abdalla von unten 'Madame!!!!!!!!!' rief... Irgendwas ist nicht in Ordung!! Ich huepfe aus dem Bett und... platsch, lande im Wasser. Das ist unerwartet! Man haelt es fuer selbstverstaendlich, dass man in der Frueh aus dem Bett kommt und den Boden (vor allem im 1. Stock) trocken vorfindet.
In der Nacht hat es 178 mm Regen runter lassen, Sturmboehen, Regenguesse, Blitz und Donner. Der Regen, der normalerweise in einem  halben Jahr in Marokko faellt (sprich im ganzen Jahr, da es ja im Sommer nicht wirklich regnet). Ich fing es anfaenglich noch cool, auch als ich auf unseren wuscheligen Teppich im Schlafzimmer stieg und es nur so unter meinen Fuessen flutschte. Das Platschen ging weiter, im Bad, im Klo, im Umkleideraum... ich stieg die Treppe runter, alles voll Wasser... die Vorhalle, das ganze Wohnzimmer!!! Aus der geschnitzten Decke im Salon Maroccaine rinnt das Wasser wie aus einer Dusche. Sofa, Teppich, alles ist nass.
von der Holzdecke fliessen Baeche

rotes Wasser, der Teppeich faerbt ab

Notbeleuchtung in der Kueche

2 cm Wasser ueberall

Jacobs Dach ist undicht, der Kasten zum Wegwerfen

Abdalla hilft fleissig mit

Alina im Keller

der Heizkeller

Vom Keller reden wir schon gar nicht...
Ueber 500 m2 nass und auch kein Strom. Zum Glueck, denn viele Kabel liegen nur leicht verknuepft am Boden, da waere ich schon beim aus dem Bett Steigen tot gewesen!!
Ich stelle Kerzen auf und wir alle beginnen, das Wasser abzuschippen. Es scheint einfach nur nachzurinnen. Hauptgrund ist der Balkon vor unserem Schlafzimmer, der keinen ausreichenden Abguss fuer diese Wasserguesse hat und wie ein Pool sich fuellte und dann das ganze Haus. Im Keller kam wohl das Grundwasser raus, in Jacobs Zimmer war das Dach undicht, bei Alina kam nur wenig Wasser durch den Lueftungsschacht rein, bei Elias auch ueber den Balkon.
der Salon


Teppich unter Wasser

Wir schippen 6 Stunden, ohne zu merken, wie die Zeit vergeht. Das Buero blieb nur mit einer Person besetzt, da die Strassen unbefahrbar sind. Amina kommt auch nicht, die Schule ist geschlossen, wir bekommen ein SMS. Wir legen Handtuecher auf den grossen Teppich, die kleineren schmeissen wir gleich ins Freie, doch der groesste missts 8 mal 4,5 m und wiegt wohl mit Wasser an die 500 kg. Spaeter schippe ich auch den Teppich, da wir schon alle rote Haende vom Auswringen der Tuecher haben. Wir holen Stuehle rein und versuchen, das schwere Ding aufzubocken. Das Wasser rinnt wie aus Baechen raus.
Immer wieder regnet es, staendig muessen die Balkone abgeschippt werden. Behindernd kommt ja noch dazu, dass wir keinen Strom haben und eininge Rollos noch zu sind und somit ist es auch sehr finster im Haus. Kaum bewegt man sich eine Weile nicht, erfrieren wir fast. Keine Schuhe an, Hose oben, das ganze Haus aufgerissen. Vom grossen Raum muessen wir das Wasser muehevoll durch den kleinen Ritz des geschlossenen Rollos durch bekommen. Es gelingt.

nuetzt doch nichts, der Teppich muss raus

alles wird zusammengestellt

Um zwei ist die Strasse frei und Manni faehrt ins Buero. Amina holen wir in der Naehe ab. Meine Haende sind schon dick und rot und alle meine Muskeln schmerzen. Wir entscheiden uns auch, den riesen Teppich in der Garage aufzubocken. Nach einer weiteren muehevollen Stunde ist auch das getan.
Und es regnet weiter.



die Decke, die noch tagelang tropft

Der Elektriker war da und wir haben Strom. Ich gehe online, um zu sehen, wie es den anderen ergeht. Sandras Keller muss ausgepumpt werden, Strassen sind Fluesse, Einbrueche in den Strassen, ein Bus verunglueckt, 30 Tote. Ein Friedhof wird ausgespuehlt und die Leichen schwimmen herum... ein weiteres SMS kommt von der Schule, dass auch am Mittwoch kein Unterricht stattfinden kann.
Unsere Lage normalisiert sich. ich mache alle Fenster zu und heize den Kamin ein, um ein Fleckchen Waerme zu haben und etwas von der Feuchtigkeit aus dem haus zu nehmen.
Die Holzdecke hoert auf zu tropfen, doch die Gipsdecke faengt immer mehr an und grosse Blasen ziehen auf. Ich habe Angst, dass uns saemtliche Decken auf den Kopf fallen. Alle Moebel stehen in tropffreier Zone, alles steht uebereinander. Die Kartons von meinem Bazaar sind alle nass, vieles kaputt. Ich staple und werfe weg.
Das Tropfen von der Decke geht noch lange weiter, sogar noch einige Tage. Unteres Bild ist der ganz normale Alltag in naechster Zeit...
tip, top, tap, trop, tip.... tagelang
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How is it to get out of bed and stand in the water???
We found out on Tuesday morning, after 178 mm of rain in just one night. The rain of half a year in such a short time was too much for our trainage system. Sleeping room, toilet, bathroom, dressing room, guest room and bath room, parts of Elias room, parts of Jacobs room, the whole Salon and the basement was under water. 2 cm, but enough, to make it a big deal.
There were many reasons. Water came from the balkonies upstairs and from the roof in Jacbos case. Water pools were building underneath the wooden and plaster ceiling and slowly giving in and make our salon a tropical rain forest.
We were working hours non stop. Lots of the streets were inpassable, so Manfred could not go to work (thanks god, I neaded him here anyway!!!). Amina could not come for hours, but Abdalla was of great help. Nonstop we were swishing out water and wring out wet towels. My hands hurt, were red and blisters were showing.
Worst were the carpets, especially, the very big one, which had to be sort of dried, lifted up, but at the end dragged out of the house, as it was leaking water and water with no end (two days later, the carped smells like two dead donkeys after five weeks).
Well, more work without end, aching muscles and cold wet rooms at the end of the day.
The ceiling in the salon will still be tropping in some days and water on the stone floor will be our companion.