Donnerstag, 2. Dezember 2010

Flut im Haus - the house flooded

Ich und Manfred waren schon wach und sprachen schon 10 Minuten ueber dies und das, als ich gerade aufstehen wollte und Abdalla von unten 'Madame!!!!!!!!!' rief... Irgendwas ist nicht in Ordung!! Ich huepfe aus dem Bett und... platsch, lande im Wasser. Das ist unerwartet! Man haelt es fuer selbstverstaendlich, dass man in der Frueh aus dem Bett kommt und den Boden (vor allem im 1. Stock) trocken vorfindet.
In der Nacht hat es 178 mm Regen runter lassen, Sturmboehen, Regenguesse, Blitz und Donner. Der Regen, der normalerweise in einem  halben Jahr in Marokko faellt (sprich im ganzen Jahr, da es ja im Sommer nicht wirklich regnet). Ich fing es anfaenglich noch cool, auch als ich auf unseren wuscheligen Teppich im Schlafzimmer stieg und es nur so unter meinen Fuessen flutschte. Das Platschen ging weiter, im Bad, im Klo, im Umkleideraum... ich stieg die Treppe runter, alles voll Wasser... die Vorhalle, das ganze Wohnzimmer!!! Aus der geschnitzten Decke im Salon Maroccaine rinnt das Wasser wie aus einer Dusche. Sofa, Teppich, alles ist nass.
von der Holzdecke fliessen Baeche

rotes Wasser, der Teppeich faerbt ab

Notbeleuchtung in der Kueche

2 cm Wasser ueberall

Jacobs Dach ist undicht, der Kasten zum Wegwerfen

Abdalla hilft fleissig mit

Alina im Keller

der Heizkeller

Vom Keller reden wir schon gar nicht...
Ueber 500 m2 nass und auch kein Strom. Zum Glueck, denn viele Kabel liegen nur leicht verknuepft am Boden, da waere ich schon beim aus dem Bett Steigen tot gewesen!!
Ich stelle Kerzen auf und wir alle beginnen, das Wasser abzuschippen. Es scheint einfach nur nachzurinnen. Hauptgrund ist der Balkon vor unserem Schlafzimmer, der keinen ausreichenden Abguss fuer diese Wasserguesse hat und wie ein Pool sich fuellte und dann das ganze Haus. Im Keller kam wohl das Grundwasser raus, in Jacobs Zimmer war das Dach undicht, bei Alina kam nur wenig Wasser durch den Lueftungsschacht rein, bei Elias auch ueber den Balkon.
der Salon


Teppich unter Wasser

Wir schippen 6 Stunden, ohne zu merken, wie die Zeit vergeht. Das Buero blieb nur mit einer Person besetzt, da die Strassen unbefahrbar sind. Amina kommt auch nicht, die Schule ist geschlossen, wir bekommen ein SMS. Wir legen Handtuecher auf den grossen Teppich, die kleineren schmeissen wir gleich ins Freie, doch der groesste missts 8 mal 4,5 m und wiegt wohl mit Wasser an die 500 kg. Spaeter schippe ich auch den Teppich, da wir schon alle rote Haende vom Auswringen der Tuecher haben. Wir holen Stuehle rein und versuchen, das schwere Ding aufzubocken. Das Wasser rinnt wie aus Baechen raus.
Immer wieder regnet es, staendig muessen die Balkone abgeschippt werden. Behindernd kommt ja noch dazu, dass wir keinen Strom haben und eininge Rollos noch zu sind und somit ist es auch sehr finster im Haus. Kaum bewegt man sich eine Weile nicht, erfrieren wir fast. Keine Schuhe an, Hose oben, das ganze Haus aufgerissen. Vom grossen Raum muessen wir das Wasser muehevoll durch den kleinen Ritz des geschlossenen Rollos durch bekommen. Es gelingt.

nuetzt doch nichts, der Teppich muss raus

alles wird zusammengestellt

Um zwei ist die Strasse frei und Manni faehrt ins Buero. Amina holen wir in der Naehe ab. Meine Haende sind schon dick und rot und alle meine Muskeln schmerzen. Wir entscheiden uns auch, den riesen Teppich in der Garage aufzubocken. Nach einer weiteren muehevollen Stunde ist auch das getan.
Und es regnet weiter.



die Decke, die noch tagelang tropft

Der Elektriker war da und wir haben Strom. Ich gehe online, um zu sehen, wie es den anderen ergeht. Sandras Keller muss ausgepumpt werden, Strassen sind Fluesse, Einbrueche in den Strassen, ein Bus verunglueckt, 30 Tote. Ein Friedhof wird ausgespuehlt und die Leichen schwimmen herum... ein weiteres SMS kommt von der Schule, dass auch am Mittwoch kein Unterricht stattfinden kann.
Unsere Lage normalisiert sich. ich mache alle Fenster zu und heize den Kamin ein, um ein Fleckchen Waerme zu haben und etwas von der Feuchtigkeit aus dem haus zu nehmen.
Die Holzdecke hoert auf zu tropfen, doch die Gipsdecke faengt immer mehr an und grosse Blasen ziehen auf. Ich habe Angst, dass uns saemtliche Decken auf den Kopf fallen. Alle Moebel stehen in tropffreier Zone, alles steht uebereinander. Die Kartons von meinem Bazaar sind alle nass, vieles kaputt. Ich staple und werfe weg.
Das Tropfen von der Decke geht noch lange weiter, sogar noch einige Tage. Unteres Bild ist der ganz normale Alltag in naechster Zeit...
tip, top, tap, trop, tip.... tagelang
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How is it to get out of bed and stand in the water???
We found out on Tuesday morning, after 178 mm of rain in just one night. The rain of half a year in such a short time was too much for our trainage system. Sleeping room, toilet, bathroom, dressing room, guest room and bath room, parts of Elias room, parts of Jacobs room, the whole Salon and the basement was under water. 2 cm, but enough, to make it a big deal.
There were many reasons. Water came from the balkonies upstairs and from the roof in Jacbos case. Water pools were building underneath the wooden and plaster ceiling and slowly giving in and make our salon a tropical rain forest.
We were working hours non stop. Lots of the streets were inpassable, so Manfred could not go to work (thanks god, I neaded him here anyway!!!). Amina could not come for hours, but Abdalla was of great help. Nonstop we were swishing out water and wring out wet towels. My hands hurt, were red and blisters were showing.
Worst were the carpets, especially, the very big one, which had to be sort of dried, lifted up, but at the end dragged out of the house, as it was leaking water and water with no end (two days later, the carped smells like two dead donkeys after five weeks).
Well, more work without end, aching muscles and cold wet rooms at the end of the day.
The ceiling in the salon will still be tropping in some days and water on the stone floor will be our companion.

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